Immer wieder steht die Frage im Raum, wie weit bzw. wie viele Kilometer man mit einem E-Auto eigentlich kommt. Viele Leute mit den man sich darüber unterhält, sind recht entsetzt das es „nur“ 150 – 200 km sind.
Ich habe mal versucht mir diese Frage anders zu stellen, wie oft fährt man denn 150 – 200 km, wenn man nicht gerade im Außendienst arbeitet oder zu seiner Arbeitsstelle nicht grade 100 km fährt? Für mich liegt die Antwort klar auf der Hand, äußerst selten.
Der Arbeitsgweg
Ich persönlich fahre ca. 20 – 30 km zur Arbeit. Über die Autobahn knapp 30 km, wenn die aber mal wieder dicht ist, 20 km über Land. Und das Ganze dann wieder zurück. So ergibt sich für mich eine tägliche Fahrtsumme von ca. 60 km.
Nun wo sich die Anzeige der Kilometerreichweite des Kia Soul anhand unseres Fahrverhaltens eingependelt hat, kann es auch schon mal sein, dass wir nach einer Vollaufladung zu einer Reichweite von 168-200 km kommen. Folge dessen würde ich fast 3 Tage mit einer Stromladung hinkommen. Wenn ich also, angenommen, wirklich nur zwischen meiner Arbeitsstelle und zu Hause pendle, müsste ich zwei Mal die Arbeitswoche den Wagen vollladen.
Soviel zur Theorie, da man aber ja unterwegs auch gern noch mal einkauft, bummeln geht oder sonst irgendwelche Dinge erledigt, kommt man mit der knapp 3 Tage-Theorie natürlich nicht hin. Da muss man schon das eine oder andere Mal mehr zu Hause laden oder halt eben unterwegs.
Umdenken
In Sachen Unterwegsladen bin schon so weit und überlege mir vorab, wo kann ich bummeln fahren und gleichzeitig, im Idealfall kostenlos, denn ich mache mir einen Spaß daraus, so kostenlos wie möglich Strom zu tanken, Strom tanken? Wenn ich nun im Vorfeld ein wenig Zeit habe oder mir diese Zeit einräume, schaue ich online nach, wo ich genau ich diese Voraussetzungen erfüllt bekomme. Bisher hat das auch ziemlich gut geklappt. Leider fallen mir aber doch immer wieder Einkaufszentren und entsprechende Parkhäuser auf, die keinerlei Möglichkeit zum Stromtanken bieten. So kam es dann auch schon mal vor, dass ich wieder aus einem Parkhaus herausgefahren bin und zu einem anderen Einkaufszentrum gefahren bin, das mir die nötige Ladeinfrastruktur bietet.
Natürlich ist es schwierig, wenn man mal nicht genau weiß, was beispielsweise ein Abend noch so bringt. So ging es mir erst kürzlich, ich hatte mich freitags Abend verabredet, um Essen zu gehen und ein wenig zu quasseln. Wir waren etwas weit vom Schuss, sodass ich mir im Vorfeld schon mal die Frage stellte, was ist, wenn wir doch nicht im Restaurant bleiben und noch wo anders was trinken gehen? Und diese Bar nicht grade um die Ecke ist?
Im Alltag zeigt sich ein E-Auto als ebenso guten Begleiter, wie ein Auto, welches mit Benzin oder Diesel angetrieben wird.
Man merkt jedoch, dass die Ladesäulen-Infrastruktur, im Gegensatz zu den letzten zwei Jahren, zwar enorm gewachsen ist, aber immer noch nicht ausreichend Lademöglichkeiten bietet und Nachholungsbedarf hat.
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